Die Karte in CD-Anlage A.1 ist ein Beispiel für eine topische Naturraumkarte als Basiskarte aus bewaldeten Naturraumteilen. Es ist eine zur Naturraumkarte ausgebaute forstliche Standortskarte 1:10000 aus Mecklenburg-Vorpommern, stammend aus dem Naturraumbezirk 0605 Feldberger Hügelmoräne.
Die als Beispiel ausgewählte topische Naturraumkarte enthält als Basisinhalt
- Stamm-Standortsformen als geostrukturelle Ebene mit Grenzen und Formenkürzeln in Rot
- Stamm-Ökotoptypen als bioökologische Ebene mit Typenkürzeln in Rot innerhalb der Formengrenzen durch Ableitung aus der geostrukturellen Standortsform
- Zustandseigenschaften als Ansprachemerkmale für die geostrukturelle und bioökologische Ebene zugleich mit Grenzen und Kürzeln in Grün.
Eine vierte Inhaltsebene ergibt sich aus der Gegenüberstellung von Stamm- und Zustandseigenschaften in der Ausdrucksform von Stufen der Zustandsabweichung.
Diese Inhaltsebenen werden in der Beispielskarte in folgenden Blattvarianten abgebildet:
a. Standortsformen mit je einer Legende für Stamm- und Zustandseigenschaften, Stammeigenschaften mit Grenzen und Kürzeln in Rot, Zustandseigenschaften desgl. in Grün
b. Koloritvariante nach Stamm-Ökotoptypen mit Ökogramm-Legende, in der die mit den Ökotoptypen verbundenen Stamm-Vegetationsformen nachgewiesen sind einschl. ihrer Entwicklungsstadien vom Vorwald- über das Zwischenwald- zum Hauptwaldstadium.
c. Koloritvariante nach Zustandseigenschaften zugleich als Humusform für die geostrukturelle Ebene und als Nährkraftstufe der Zustands-Ökotoptypen für die bioökologische Ebene, beides mit Legende für harmonische und für disharmonische Zustände.
Die Blattvariante a kann zusätzlich durch Koloritvarianten für die Formenkomponenten veranschaulicht werden, in unserem Beispielsblatt durch
a‘. Koloritvariante für Stamm-Bodenformen
a‘‘. Reliefformen auf Koloritvariante nach digitalem Geländemodell
Für die Ableitung der Zustandsabweichung durch Gegenüberstellung der kolorierten Blattvarianten für Zustandseigenschaften (Blattvariante c) und für Stammeigenschaften (Blattvariante b) ist das Kolorit beider Blattvarianten so gewählt, dass natürlicher Gleichgewichtszustand an Farbgleichheit erkennbar ist und Abweichungen an Farbunterschieden, die um so kontrastreicher sind je stärker die Zustandsabweichung ist.
Die topische Naturraumkarte bildet zusätzlich Naturraummosaike und -bezirke (Mikro- und Mesochoren) ab und zwar durch Grenzen in ...... im Innern der Hauptkarte und durch Areal- und Typenkennzeichnung auf einer kleinermaßstäbigen Nebenkarte. Auf diese Weise werden auch die Großklimabereiche, als Komponente der Standortsform, dargestellt.
Ein weiteres Beispiel einer zur topischen Naturraumkarte teils schon umgeformten teils noch weiter umformbaren forstlichen Standortskarte 1:10000 wurde veröffentlicht bei Kopp und Schwanecke (1994, als Anlage 1 und 2). Es stammt aus dem Naturraumbezirk 1402 Elbe-Tangerwinkelniederung. Darin ist ein abgestimmtes Kolorit zwischen Zustands- und Stammeigenschaften dargestellt, so dass man auf einen Blick aus dem Vergleich auf Grad und Verteilung von Zustandsabweichungen schließen kann.