Die Karte in CD-Anlage A.2 ist ein Beispielsblatt von 72 Blättern der mikrochorischen Naturraumkarte Mecklenburg-Vorpommerns im Darstellmaßstab 1:50000. Es ist das Blatt Bützow, das über mehrere Naturraumbezirke (Mesochoren) des Naturraumgebietes (der Makrochore) 05-Westmecklenburger Jungmoränenland sich erstreckt.
Das als Beispiel ausgewählte Blatt Bützow enthält als Basisinhalt
- Stamm-Standortsmosaiktypen als geostrukturelle Ebene mit Grenzen und Typenkürzeln in Rot
- Stamm-Ökochorentypen als bioökologische Ebene mit Typenkürzeln in Rot innerhalb der Arealgrenzen der Standortsmosaike durch Ableitung aus dem geostrukturellen Mosaiktyp.
Die aus Offengewässern gebildete Inhaltsebene ist für die Seen noch undifferenziert enthalten. Für die Fließgewässer liegt für den Südostquadranten des Blattes Bützow im Maßstab 1:25000 ein auf unser Verfahren zugeschnittener Typisierungsversuch vor. Dieser wird aber erst im Abschn. B4.3, besonders an Abb.B4.14 und der zugehörigen CD-Anlage behandelt.
Die genannten Inhaltsebenen werden durch zwei Blattvarianten abgebildet:
a. Stamm-Standortsmosaike mit Arealgrenzen und Typenkürzeln in Rot und mit zweidimensionaler Legende
b. Koloritvariante nach Stamm-Ökochorentypen mit Ökogramm-Legende, in der auch die an die Ökochorentypen gebundenen Vegetationsmosaiktypen nachgewiesen sind, jeweils untergliedert nach Hauptwaldstadium und für Mosaikteile mit Zwischen- und Vorwaldstadium.
Für die Blattvariante a enthält CD-Anlage A.2 zwei zusätzliche, der Veranschaulichung dienende Kolovarianten:
a‘ Koloritvariante für das Bodenmosaik
a‘‘ Reliefmosaike auf Koloritvariante mit digitalem Geländemodell
Aus der Blattvariante a ergibt sich das Boden- und Reliefmosaik unmittelbar aus dem Karteninnern. Vom Klimamosaik ist der Großklimabereich aus der Nebenkarte ablesbar. Das Mosaik des Bodenschwerkraftwassers muss aus der Kombination von Hydromorphiemosaik des Bodens und Entwässerungsgrad abgeleitet werden.
In der Inhaltsebene der Standortsmosaiktypen wurde in dem Kartenbeispiel nur der Hauptmosaiktyp abgebildet. Zur vollständigen Klassifikation gehört aber noch die Untergliederung in Feintypen, vor allem für das Bodenmosaik. Das würde aber hier in dem einleitenden Teil zu weit führen, und soll erst im Abschnitt B1.3.1.2.2 über die Bodenmosaiktypen, besonders im Abschn. B1.3.1.2.2.3 behandelt werden. Vorweg jedoch soviel: die Merkmalsfülle der Feintypen und die Zahl ihrer Kombinationen zum Feintyp ist so groß, dass es besser ist, den Feintyp in einer begleitenden Areallegende nachzuweisen. Aus neueren Kartierungen in Brandenburg liegen für große Gebiete Beispiele dafür vor (Kopp 2006, Kopp u. Konopatzky 2007).
Zustandseigenschaften als Ansprachemerkmal und als Abweichung von den Stammeigenschaften werden bisher auf Karten nicht gesondert dargestellt, sondern in den Grenzen der chorischen Areale nach Stammeigenschaften mit ihren topischen Anteilen aufgelistet und tabellarisch dargestellt. Möglich ist aber auch eine Kartendarstellung, wobei die Grenzen der Stammareale erhalten bleiben.
Entsprechend dem Vorgehen in der topischen Naturraumdimension wird auch in der mikrochorischen Naturraumdimension die Einbindung in die nächst größeren Arealdimensionen auf einer Nebenkarte dargestellt: in die Mesochore (den Naturraumbezirk) und die Makrochore (das Naturraumgebiet).