Erkundungsverfahren - Darstellungsweise der Erkundungsergebnisse

Bei der Darstellung der Ergebnisse steht das Abbilden der Naturräume aller Dimensionen auf Karten an erster Stelle. Die den Arealdimensionen gemäßen Maßstäbe wurden bereits an Abb.A.1 erläutert.

Für die Kartendarstellung in der topischen Dimension steht die Basiskarte im Vordergrund. Denn Ableitinformationen der Arbeitsstufen 2 bis 4 können auch in Tabellen und Graphika dargestellt werden, wenngleich auch hier Karten die Anschaulichkeit erhöhen.

Grundsätzlich gilt das gleiche für die mikrochorische Dimension der Naturraummosaike. Nur stehen hier vorerst die Stammeigenschaften stärker im Vordergrund, weil Zustandseigenschaften bisher nur in bewaldeten Naturraumteilen kartiert sind. Die mesochorische Dimension wurde bisher nur nach Stammeigenschaften auf Karten abgebildet; eine zusätzliche Abbildung nach Zustandseigenschaften ist denkbar. Bei der makrochorischen Dimension genügt eine einzige Inhaltsebene.

Während die Areale der topischen Dimension ihrer Vielzahl wegen nicht individuell bezeichnet werden sondern nur unter dem Typensymbol erscheinen, erhalten die Areale aller drei chorischen Dimensionen eine Arealnummer als individuelle Kennzeichnung. Bei den Arealen der meso- und makrochorischen Dimension kommen Regionalnamen dazu, z.B. Peenemünder Küstensandniederung für einen Naturraumbezirk oder Ostvorpommersches Küstenland für ein Naturraumgebiet. Die Kartendarstellung aller vier Dimensionen wird seit einigen Jahren auf Computertechnik umgestellt. Am weitesten voran ist die Umstellung für die chorischen Dimensionen.

Für die Karten der topischen und mikrochorischen Dimension dienen zur einführenden Erklärung des Karteininhalts Blattrandschemata, die zur besseren Anschaulichkeit zweidimensional aufgebaut sind. Bei der Inhatlsebene mit topischen und chorischen Ökotypen entspricht das der Ökogrammanordnung mit Abstufungen nach der Nährkraft in der Waagerechten und nach der Feuchte in der Senkrechten. Bei der Inhaltsebene der naturräumlichen Strukturmerkmale mit Naturraumformen und -mosaiktypen sind die Blattrandschemata nach Hauptstrukturmerkmalen angeordnet.

Zur ausführlichen Erläuterung aller Inhaltsebenen dienen tabellenartig aufgebaute Legendenbände, in denen Legendenteile für alle vier Arbeitsstufen vorgesehen sind. Am weitesten entwickelt sind die Legendenteile für die Arbeitsstufe 1: den Basisteil. Für die anderen drei Arbeitsstufen sind gegenwärtig Legendenteile für Beispielsgebiete verfügbar. Nur bei der zweigbezogenen Nutzungsinterpretation für den Waldbau in bewaldeten Naturraumteilen sind für die topische Dimension im nordostdeutschen Tiefland Legendenbände fast flächendeckend erarbeitet, aber nur intern verfügbar.

Die Naturraumbezirke der mesochorischen Dimension auf kleinmaßstäbiger Karte erhalten Blattranderklärungen mit Arealnummern und Regionalnamen sowie Typenkürzel für die typologische Zuordnung. Die Blattranderklärung für Naturraumgebiete besteht nur aus Arealnummer und Regionalnamen.

Je nach Informationsbedarf der künftigen Anwender sollten Karten und Legenden durch regionalen Erläuterungstext für naturräumlich oder wirtschaftsräumlich abgegrenzte Gebiete ergänzt werden. Beispiele für eine sehr ausführliche Variante sind die Erläuterungsbände der forstlichen Standortserkundung im nordostdeutschen Tiefland mit Geltungsbereichen für Forstbetriebe zwischen 20000 und 40000 ha bewaldeter Naturraumteile (gewöhnlich unveröff., jedoch Langguth, Kopp, Heynert et al. 1967, sowie aus dem polnischen Tiefland Langguth, Kopp u. Passarge 1965). Ein Beispiel für ein ganzes Bundesland ist der Erläuterungsband zu den Waldstandorten Mecklenburg-Vorpommerns in drei Teilbänden (Autorengemeinschaft 1999 und 2. ... sowie Schulze 2001). Als Erläuterungstext für das Gesamtkonzept der Naturraumerkundung in der Naturraumregion nordmitteleuropäisches Tiefland ist dieses Buch gedacht.

Diese Grundsätze der Ergebnisdarstellung sollen durch Kartenbeispiele als CD-Anlage aus den vier Arealdimensionen anschaulich gemacht werden. Was an Karteninhalt dabei zunächst noch schwer begreifbar bleibt, wird durch den Inhalt des Teils B mit der Basisstufe der Naturraumerkundung klar werden.