Die umrissene Methode der Naturraumerkundung ist vorwiegend aus zwei Wissenszweigen erwachsen: der physischen Geographie sowie der forst- und landwirtschaftlichen Boden- und Standortskunde. Anschließend wollen wir die für die Methodenentwicklung wichtigsten Arbeiten würdigen. Dabei ist eine zeitliche und regionale Beschränkung auf jene Arbeiten erforderlich, die unsere Methode und ihre Anwendung auf das Arbeitsgebiet unmittelbar beeinflusst haben.
Aus der physischen Geographie waren besonders wirksam die Arbeiten von Neef (Neef, Schmidt und Lauckner 1961, Neef 1963, 1965, 1967a und b, 1972) und zahlreiche, meist daran anknüpfende Arbeiten an den geographischen Forschungsstätten in Leipzig, Dresden, Halle und Potsdam (Haase 1964, 1967a, 1968, 1974, 1976, 1978 Haase und Schmidt 1970; Richter 1967, Hubrich 1965, 1977, Herz 1973, 1974, 1975, Barsch 1968, 1969, 1970, 1975, Richter und Barsch 1978, Kugler 1964, 1974, 1976, Mannsfeld 1970, 1972, Billwitz 1974, Knothe 1976, Neumeister 1975, Barsch u. Richter 1983), die seit Anfang der 1970iger Jahre in einem Forschungsverband beim Institut für Geographie und Geoökologie Leipzig zusammengefasst waren (zusammenfassend dargestellt unter Haase u. Autorengemeinschaft 1991). Danach gewannen auch Arbeiten aus der westdeutschen und polnischen Geographie Einfluss auf unser Verfahren (besonders Bierhals, Kiemstedt u. Scharpf 1974, Leser 1976, Kowalkowski u. Borzyszkowski 1979, Finke 1986, Kopp u. Kowalkowski 1987, Liedtke 1988, Leser u. Klink 1988).
Die von der forstlichen Standortskunde ausgelösten Impulse gehen für unser Arbeitsgebiet aus von den Arbeiten Wittichs (1949) und der Eberswalder Forschungsstätte für Standorts- und Vegetationskunde (Ehwald 1948, 1953a, b, c, Scamoni 1950 a und b und 1951, Wagenknecht, Scamoni, Richter und Lehmann 1956, Kundler 1956, Hofmann 1968) in Verbindung mit anderen deutschen Forschungsstätten (Krauss 1936, Schlenker 1964, vgl. auch Fiedler 1989). Sie wurden im Zuge der 1952 begonnenen Standortskartierung den rasch anwachsenden Erfahrungen angepasst (Kopp 1955, 1966a, Kopp u. a. 1969, 1973, zusammenfassend Kopp und Schwanecke 1994), wobei die Annäherung an eine allgemeine für alle Zweige der Landnutzung gedachte Kartierungsmethode schon frühzeitig das Ziel der Entwicklung war (Kopp und Hurttig 1965, Kopp 1966b, Schwanecke 1967, Kopp 1975, Schwanecke 1983, 1986).
Angeregt durch diese Entwicklung in der forstlichen Standortskunde und durch die in vielen Ländern laufenden großmaßstäbigen Bodenkartierungen begannen Anfang der sechziger Jahre auch in der ostdeutschen landwirtschaftlichen Standortskunde methodische Vorarbeiten für eine Standortskartierung, die zur mittelmaßstäbigen Standortskartierung geführt haben. Von diesen Arbeiten aus der landwirtschaftlichen Standortskunde haben besonders diejenigen von Ehwald (1966a, 1966b, 1968, 1975), Lieberoth (1966), Lieberoth u. a. (1967), Haase (1968), Haase und Schmidt (1973), Thiere (1972, 1975), Schmidt (1971, 1973, 1975, 1978), Schmidt und Diemann (1974), Menning (1971), Succow (1974, 1979, 1981) und Diemann (1978, 1980, 1983) die in diesem Buch dargestellte Methode beeinflusst.
Ferner wirkten Arbeiten aus der biologisch orientierten Landschaftsforschung auf unsere Methode zurück, besonders jene aus dem Institut für Landschaftsforschung und Naturschutz Halle und dem Botanischen Institut Greifswald (Bauer und Autorenkollektiv 1973 u. folg., Bauer und Weinitschke 1973, Bauer und Legler 1969, Jeschke 1964, 1966, Jeschke, Klafs u. Schmidt 1972, Grosser 1966a und b, 1967, 1991, Grosser, Fischer u. Mansik 1967, Succow 1981, Hundt u. Succow 1984, Jeschke u. Succow 1983).
Die zuvor dargestellte Methode der Naturraumerkundung setzt die Kenntnis der Naturraumgenese voraus. Der wesentlichste Beitrag dazu ist das großartige Werk der geologischen Spezialkartierung und die zugehörige Literatur. Hinzu kommen landschaftsgenetische Arbeiten aus der Geographie, Bodenkunde, Ur- und Frühgeschichte, von denen die folgenden unsere Methode und die daraus erwachsene Naturraumtypisierung besonders beeinflusst haben: Altermann 1967, Driescher 1969 und 1974, Gramsch 1972, 1973, 1976, 1977, 1983, Hannemann und Kopp 1972, Jäger 1969, 1970a und b, 1973a und b, 1978, Jäger und Lozek 1978a und b, Kliewe 1960, 1981, Kliewe u. Lange 1968, Kliewe und Schultz 1970, Kliewe und Jahnke 1972, 1978, Kopp 1965, Kopp u. a. 1969 ( Abschnitt II 2.1.5.2.), Kopp und Jäger 1972, Kopp u. Kowalkowski 1972, 1990, Kowalkowski 1973, 1987, Kowalkowski und Borzyzkowski 1977, E. Lange 1971a, 1977b, Lembcke 1972, Lembcke, Altermann, Markuse und Nitz 1970, Liedtke 1957/58, 1975, 1981, Marcinek und Nitz 1973, 1977, 1979, Succow 1971,1974, 1979, Weisse 1978, 1979.
Das für die Naturraumregion zugrunde liegende Wissensgut wurde erweitert durch den laufenden Austausch mit der parallelen von der forstlichen Standortserkundung ausgehenden Naturraumerkundung im Berg- und Hügelland Ostdeutschlands (Schwanecke 1970, 1986 sowie Kopp und Schwanecke 1994) sowie durch Beispielserkundungen außerhalb Deutschland: im polnischen Jungmoränengebiet (Langguth, Kopp u. Passarge 1965, Autorengem. 1971), im schweizerischen Mittelland und im ungarischen Donau-Theiß-Zwischenstromgebiet (Kopp 1966), alle drei im Rahmen eines internationalen Methodenvergleiches, veranstaltet von der Internationalen Vereinigung forstlicher Forschungsanstalten. Darüber hinaus haben Erkundungen in den tropischen Naturräumen im Norden Vietnams (Schwanecke, Heymann u. D. Schwenecke 1988, Schwanecke u. Schwanecke 1974) unseren Methodenansatz gefestigt.